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Bericht ... über die von Professor Emil Stahlberger und den Berichte... (1877)
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beobachtet wurde. Am 12. observirten wir im Canal von Calamotta und in
der Ombla. — Um nun der Mannschaft die nöthige Zeit für die Reinigung des
Bootes und der Maschine zu gewähren, begaben wir uns nicht mit Nautilus, son¬
dern mittelst Lloyddampfers in die B o c c h e d i C a 11 a r o. Den 15 machten .
wir eine Beobachtung bei Perastro den 16. langten wir abermals in Gravosa
an. — Nachdem die für unsere Reise bemessene Zeit bis auf zehn Tage abge¬
laufen war, der herannahende September ein constant gutes Wetter kaum mehr
anhoffen Hess und Prof. Stahlberger sich dringender Geschäfte halber ausschiffen
und nach Fiuine zurückkehren musste, beschlossen auch wir, mit dem Nautilus
die Rückreise anzutreten.

Jm Schlepp des Dampfers „Messina" verliessen wir Gravosa den 16.
August abends und erreichten nach einer stürmischen Fahrt gegen Morgen Cur-.
zola. Nach wenigen Stunden setzten wir mit eigener Maschinenkraft die Reise
fort, beohachteten im Canal von Curzola, mussten aber nach TJ[mschiffung des
Cap Gomena wegen steifen NW und hohen Seeganges gegen die kleine Bucht
von Rasoka abfallen und uns daselbst bergen. Den folgenden Tag erreichten
wir Makarska und um 10'/ z Uhr pm. noch Spalato, nachdem wir an drei
Punkten beobachtet hatten. Den 19. und 20. verblieben wir in diesem Hafen und
machten mittelst Boots eine Beobachtung in der Nähe von Trau. Der Lloyd¬
dampfer S. Marco" schleppte uns am 21. August bis Zara Vecchia. Die
Zeit jedoch, welche der Dampfer zum Einlaufen nach Sebenico verwendete, brach¬
ten wir in See mit Observationen zu. Gegen Abend langten wir mit Hilfe un¬
serer eigenen Maschine in Zara an, welchen Hafen wir am 2. spät abends
verliessen. Jm Laufe des 25. machten wir die letzten Beobachtungen und setz¬
ten unsere Reise nach kurzem Aufenthalte in Arbe bis Zengg fort. Am 26.
berührten wir Buccari und kamen abends in Fiume an.

Die Ergebnisse dieser Vorexpedition in Kürze zu beleuchten, ist nun der
Zweck des vorliegenden Berichtes, dessen Zusammenstellung, da der eigentliche
Urheber der Expedition, wie bereits ewähnt, im Laufe des Monates Mai 1875
noch vor Sichtung des Materials gestorben ist, den Unterzeichneten zufiel. Wir
waren bestrebt, Stalberger's Jntentionen, soweit uns dieselben aus dem münd¬
lichen Verkehre bekannt gewesen sind, gerecht zu werden, verkennen aber
die Thatsache nicht, dass das gesammelte Beobachtungsmaterial sowol, als
auch dessen Bearbeitung, welche in Folge obwaltender Umstände in möglichster
Eile vorgenommen werden musste, vielfache Lücken aufweist. Desshalb möge auch
die Nautilus-Reise nur als eine einleitende Vorexpedition aufgefasst
werden, während welcher die Ausprobirung der Jnstrumente neben einer Reihe
von Specialstudien den grössten Theil unserer Zeit in Anspruch nahm. Auch
schien uns die Beigabe einer einfachen Reiseskizze (Tafel I) sowie der Pläne: Le¬
sina, Ombla und Kerka (Tafel II) für die geographische Orientirung zu genügen,
wesshalb wir in dieser Schrift von einer Beschreibung des bereisten Gebietes Um¬
gang genommen haben.

Gemäss der noch mit Stahlberger besprochenen Hauptanlage dieses Be¬
richtes wurde eine kurzgefasstc Erklärung der Jnstrumente aufgenom¬
men und zwar einerseits, weil wir nicht die Überzeugung hatten dass s ä m m t-
liehe von uns benützten Apparate auch in weitern Kreisen bekannt sind, an¬
derseits weil wir glaubten, hiedurch einigen mit der praktischen Seite der See¬
beobachtungen minder vertrauten Lesern einen erwünschten Beitrag zu liefern.

Von fremden Arbeiten haben wir mehrfach die Berichte der Adria-