GR 36 (1984)
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Manfred M eurer
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Hohenstutung von
Klima und Vegetation
Erläutert am Beispiel
der mittleren Ostalpen
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Während auf dem Sonnhang des Gröd-
ner Tales landwirtschaftliche Nutzflä¬
chen vorherrschen, ist der Schatthang
weitgehend bewaldet geblieben. Das
Waldkleid reicht z. T. bis an den Fuß
der Langkofel-Gruppe
Lifttrassen im hochalpinen
Gelände, großflächige Rodun¬
gen zugunsten von breiten
Skipisten, der Bau von mo¬
dernsten Hotelkomplexen
selbst im stark reliefierten Ge¬
lände, die Mißachtung von
Bannwäldern bei der Anlage
von Bergbahnen und die stei¬
gende Zahl von Lawinenun¬
glücken stellen nur einen Teil
der Probleme dar, die dazu
geführt haben, daß in vielen
Alpenregionen die Grenzen
der Belastbarkeit erreicht
sind. Von entscheidender Be¬
deutung für die weiteren Pla¬
nungen und Entwicklungen in
diesem Raum ist es daher, das
zum Teil hochkomplizierte
Wechselwirkungsgefüge ver¬
schiedenster Faktoren dieses
Ökosystems zu untersuchen
und zu erläutern. Neben den
natürlichen Faktoren wie Ge¬
stein, Böden und Relief ierung
wird die komplexe Hochge-
birgsnatur nämlich vor allem
durch den Menschen mit sei¬
nen bis in die Bronzezeit zu¬
rückreichenden Eingriffen
und Nutzungsansprüchen we¬
sentlich geprägt. Der folgende
Beitrag geht in diesem Zusam¬
menhang dem Phänomen der
Höhenstufung von Klima und
Vegetation am Beispiel eines
Nord-Süd-Profils vom bayeri¬
schen Alpenvorland bis zum
Gardasee nach. Dabei werden
insbesondere die ökologischen
Auswirkungen einer nicht
standortgemäßen Nutzung auf
den Naturhaushalt aufgezeigt.
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