/ 37 pages
Quartärgeologische Untersuchungen im inneren... (1935)
Search


Mit Rücksicht auf die obengenannten Gründe muß auch hinsicht¬
lich der Topographie der einzelnen Täler auf das vorhandene Karten-
material verwiesen werden.

Einleitung.

Das kartierte Gebiet liegt zum größten Teil auf Blatt 5246 (Sölden—
St. Leonhard) der österreichischen Spezialkarte 1:75.000, der Südwest¬
zipfel auf Blatt 5245 (Nauders). Bei der Durchführung der Arbeiten
wurden die den genannten Blättern der österreichischen Spezialkarte
1 :75.000 zugrunde liegenden Aufnahmesektionen 1:25.000 benützt.

Namen und Höhenangaben sind der Alpenvereinskarte 1:50.000
ÖtztalStubai (in vier Blättern) entnommen.

Das Arbeitsgebiet umfaßt die Quelltäler des Ötztales, also das Gurgler
und Venter Tal mit dem Söldner Becken und dem in das letztere
mündende Windacher Tal. Die die genannten Täler begrenzenden Berg¬
kämme bezeichnen auch die Grenzen des Arbeitsgebietes. Vom Zucker-
hütl (3511m) im Osten bis zur Weißkugel (3746 m) am Südwest¬
zipfel des Gebietes bildet die über den wasserscheidenden Hauptkamm
verlaufende heutige Grenze gegen Italien gleichzeitig die Abgrenzung
des Arbeitsgebietes. Leider war es infolge der Grenzsperre nicht möglich,
einige sicher sehr aufschlußreiche Vergleiche mit den Verhältnissen in
den nach S gelegenen Tälern zu ziehen.

Die in Klammern gesetzten Zahlen bei den angeführten Autoren ver¬
weisen auf die Nummern des Literaturverzeichnisses am Schlüsse der
Arbeit.

Geologische Übersicht.

Herr Dr. Schmidegg (Innsbruck), welcher in der Hauptsache die
geologische Aufnahme des das vorliegende Arbeitsgebiet umfassenden
Blattes SöldenSt. Leonhard durchgeführt hat, war so freundlich, mir
Einblick in sein Manuskript zu gewähren, das demnächst als Abhandlung
über die Tektonik des Gebietes in den Mitteilungen der Geologischen
Bundesanstalt erscheinen wird (29). Ihm sei an dieser Stelle bestens
gedankt. Ein kleiner Teil des Gebietes liegt auch auf Blatt Nauders,
das von W. Hammer bearbeitet wurde.

Im Arbeitsgebiet herrschen Schiefergneise und Gneisglimmer¬
schiefer vor. Abweichend davon streicht am Nordrand aus dem Pitz-
tal Biotitgranitgneis herüber. Gegen E treten im Windacher Tal ver¬
einzelt zweiglimmerige Granitgneise und Amphibolite auf. Letztere
bedingen hier die Fels schwellen im Laubkar und Seekar. Im östlichen,
vom Zuckerhütl (3511m) bis zur Hochwilde (3480 m) ziehenden Grenz¬
kamm streichen Marmor- und Quarzitlagen durch, die bereits z. T.
in Granatglimmerschiefer und -phylJite eingelagert sind. Auch
Amphibolit ist teilweise (Granatenkogel 3307 m) vertreten. Die Granat¬
glimmerschiefer und Phyllite ziehen im Süden weiter bis zur
Falschungspitze (3353 m), um von hier aus auf der E-Seite des
Ramolkammes größere Mächtigkeit zu erlangen. Weiters finden wir
gegen W Feldsp.atknotengneis (Hochjochgebiet), Muskowit (Rofen-