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Das Nest von Bombus Alticola Kriechbaumer (H... (1977)
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Acta Biologica Szeged. 2i (1—4), pp. 133—138 (1977)

DAS NEST VON BOMBUS ALTICOLA KRIECHBAUMER
(HYMENOPTERA: APIDAE)*

L. Möczär

Aus dem Zoologischen Institut der Universität Szeged
(Eingegangen am 30. Juni. 1976)

Verfasser berichtet über die Nistverhältnisse und den Blütenbesuch der boreo-alpinen Art Bombus
alticola Kriechbaumer, beschreibt die Larve, den Nestbestand samt den dort aufgefundenen Para¬
siten Psithyrus rupestris (F.) und Mutilla europaea L.

Die boreo-alpine Art Bombus alticola Kriechbaumer wurde bisher ausschliesslich
in den Alpen und Pyrenäen gesammelt und über ihre Nistverhältnisse sind keine
Angaben in der Literatur auffindbar. Es gelang Verfasser den Flug einer Cirsium
spinosissimum Nektar sammelnden Arbeiterin verfolgend in dem südlichen Teil
Ötzthaler Alpen, auf dem Grüneben (Feld. Nr. 7) neben Obergurgel (Österreich:
Tyrol) in einer Höhe von 1980 m am 26, 8, 1975 das Nest zu entdecken. Nach einigen
Tagen befanden sich wegen der kühlen Witterung mit Schneeregen die Hummeln
fast vollzählig in ihrem Nest, an den umgebenden Bergwiesen konnten Hummeln
nicht beobachtet werden. Nun gelang es zusammen mit Herrn A. Aichhorn die
30 cm dicke Bodenschicht je Rasenziegel so zu entfernen, dass es nach der Aufnahme
des Nestinventars diese in ihre ursprüngliche Lage zurückgelegt werden konnte.

Das Flugloch war durch hohes Gras verdeckt und der Gang führte mehrmals
fast rechtwinkelig gebogen und dann unter zwei flachen Steinen in einer Gesamt¬
länge von 78 cm in das den Hohlraum ausfüllende Nest. Das Nest war mit einem
dicken, dichten Schicht von Grasmüll umgeben. Die gegen das Nestinnere gekehrte
Seite war mit Wachs zusammengekittet.

Das Nest bestand aus folgenden Bauteilen:

1. 12 Puppenzellen mit Hummelpuppen (eine Puppe noch nicht geschlüpft) + 3
MutillazeWen (bereits geschupft)

2. 15 Zellen + eine Mutilla (noch nicht geschlüpft)

3. 4 Zellen+ 3 Mutilla (geschlüpft)

4. 12 Zellen+ 6 Mutilla (davon drei geschlüpft, 3 Weibchen noch nicht geschlüpft)

5. 11 Zellen+ 6 Mutilla (noch nicht geschlüpft)

6. 2 Eibecher mit lebendigen Eier + ein kleiner Hügel mit 5 Larven.

7. 11 Larvenzellen, ihre Fabre war aber dunkelbraun und auch über die Larven
war keine Decke gesponnen worden, drei grosse und 5 kleinere Larven konnte
ich herausnehmen.

* Mit Unterstützung der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl der Universität Innsbruck