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Die Gletscher der österreichischen Alpen 198... (1984)
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Die Gletscher der österreichischen Alpen 1983/84

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Im August ergaben sich bei unbeständigem Witterungsablauf in den Monatsmittelwerten von
Temperatur und Niederschlag nur geringe Abweichungen von den Normalwerten. Um den 15.
gab es geringen Neuschnee in den Hochlagen, der übliche Neuschneefall in der dritten Monats¬
dekade blieb aus. Die Schönwetterperiode vom 30. 8. bis 4. 9. brachte die letzten intensiven Abla-
tionstage. Der starke Neuschneefall am 5. 9. bedeutete für die meisten Gletscher das Ende der
Ablationsperiode. Denn in der Folge gab es noch Schneefälle zwischen 15. und 18., besonders
stark im Westen, sowie vom 22. bis 27. 9., so daß die Gletscherenden kaum noch ausaperten, auch
nicht in den warmen Schönwetterperioden im Oktober und November.

Kennzeichen der Ablationsperiode 1984 war, daß sie acht- bis zehnmal durch kühle Perioden
mit Neuschneefällen unterbrochen war und es keine langen Zeitabschnitte mit durchgehend
hohen Temperaturen gab. Die Temperaturabweichungen der Tageswerte der Station Obergurgl
(Abb. 1) zeigt dies deutlich. Die Temperaturmittel für die potentielle Ablationsperiode (Mai bis
September) blieben im Berggebiet rund 1° C tiefer als es dem langjährigen Durchschnitt entspre¬
chen würde.

DIE MESSERGEBNISSE

Im Berichtsjahr wurden 126 Gletscher aufgesucht. An 120 Gletscherenden konnte die Ten¬
denz der Längenänderung festgestellt werden, 6 Gletscher blieben altschneebedeckt. Konkrete
Meßergebnisse liegen von 110 Gletscherenden vor, in 10 Fällen wurde die Tendenz aus Beobach¬
tung oder Fotovergleichen ermittelt. Die Ergebnisse für die einzelnen Gletscher sind in der
Tabelle 1 angegeben und in Tabelle 2 gebietsweise zusammengefaßt sowie statistisch ausgewertet.
Abb. 2 stellt die Ergebnisse der Meßreihe seit 1959 dar.

Abb. 2: Die mittlere Längenände¬
rung und die Aneile vorstoßender
(schwarz), stationärer (punktiert)
und zurückweichender (weiß)
Gletscherenden in den österreichi¬
schen Alpen von 1959 bis 1984

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