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Zur nivalen Moosflora der Ötztaler Alpen (Ti... (1954)
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ii. pitschmann und tt. reisigl

Nordgipfel 3.460 m. Grat zwischen Granaten- und Festkogel 3.020 m.

Polytrichum norvegicum Hedwig. Schneeböden Hochwilde Nordgipfel
3.460 m., Hinterer Seelenkogel 3.460 m., Grat zwischen Liebener Spitze
und Heuflerkogel 3.200 m. Jöchl am Südfuss des Granatenkogels 3.100 m.,
Madatschjoch 3.100 m., Nunatak im Hochjochferner 3.050 m.

Polytrichum piliferum Schreb. An Orten mit weniger langer Schnee¬
bedeckung und an Windecken, steigt regelmässig höher als die vorige
Art. Weisskugelgipfel 3.734 m., Mittl. Marzellspitze 3.530 m., Finailsp.
3.514 m., Ht. Seelenkogel 3.472 m., Hochwilde Südgipfel 3.480 m Ht.
Spiegelkogel 3.425 m.

Dicranoweisia crispula (Hedw.) Lindbg. Weisskugelgipfel 3.734 m.,
Rofelewand 3.340 m. (Kaunergrat), Ht. Spiegelkogel 3.270 m., Grat
zw. Liebenersp. und Heuflerkogel 3.220 m.

var. compacta (Schleich) Lindbg. Felsspalten unter der Mutmalspitze
3.100 m., Marzellkamm 3.100 m. (leg. G ams ). Am Glockner 3.798 m.

Oreas Martiana (Hoppe und Hornschuch) Brid. Als extremste Pol¬
sterpflanze unter den Alpenmoosen ( G ams 1932) besiedelt sie auch im
Gebiet meist Stirnwülste des Elynetums gegen steil abbrechende Wände
zu. Besonders reichlich über den Südwestabstürzen der Felsrippe im
Rotmoosferner von 2.900 bis 3.130 m. Auf Hauptdolomit über der Payer-
hütte am Ortler. Zwischen Adamello und Presanella-Gebiet und dem
äusseren ötztal war die Art bisher nicht bekannt.

Campylopus Schimperi Milde. Did Gattung Campylopus zeigt in Europa
ausgesprochen atlantische Verbreitung, nur wenige Arten wie C. subulatus,
Schwarzii und Schimperi erreichen die Alpen. Von diesen wiederum
steigt C. Schimperi am höchsten und reicht östlich bis in den Kaukasus.
Er dürfte ähnlich wie Rhacomitrium lanuginosum mindestens die letzte
Eiszeit in den Alpen überdauert haben.

In nordseitigen, langschneebedeckten Dolomitspalten am Ortler von
3.450 bis zum Gipfel 3.900 m.

Distichium capillaceum (Sw.) Br. eur. In schattigen Felsspalten auf
Kalkglimmerschiefer am Grat zwischen Liebenerspitze und Heuflerkogel
3.210 m. Grat zw. Fest- und Granatenkogel 3.020 m.

Ditrichum ßexicaule (Schleich.) Hampe. Unter Blöcken am Joch zw.
Fest- und Granatenkogel 3.020 m.

Barbula reflexa Bridel. Hinterer Seelenkogel 3.400 m.

Tortella fragilis (Drumm.) Limpr. Auf trockenenem Rohhumus (Carex
curvula) am Grat zwischen Fest- und Granatenkogel 3.020 m.

Ancectangium compactum Schwägrichen. Feuchte Felsspalten an der
Ostflanke des Ht. Spiegelkogels 3.400 m.

Syntrichia montana Nees. An besonnten Dolomitfelsen über der Payer-
hütte (Ortler) 3.020 m.

Syntrichia ruralis (L.) Brid. Auf Blöcken, sowie im Curvula und Elynara-
sen. Im Gebiet häufig. Kreuzspitze 3.450 m. (leg. G ams ), Ht. Spiegelkogel
3.300-3.400 m., Rippe im Rotmoosferner 3.180 m., Madatschjoch 3.100 m.

Desmatodon latifolius (Hedw.) Br. eur. Stark besonnte und windex¬
ponierte Stellen am Gipfel des Festkogels (Granatglimmerschiefer)
3.035 m.

Stegonia latifolia (Schwaegr.) Vent. Zwischen Festuca Halleri Horsten
auf Kalkglimmerschiefer in typischer Vergesellschaftung mit De&matodon
latifolius, Encalypta rhabdocarpa, Hypnum hamulosum, Cleuea hyalina