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Das Bimssteinvorkommen von Köfels - Sonderdr... (1973)
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Das Bimssteinvorkommen von Kofels

von Mag. Anneliese Plattner

Im ötztal, einem Seitental des Oberinntales, liegt auf einer Terrasse an der orogra-
phisch linken Talseite Kofels. Dieser Weiler wurde durch Bimssteinfunde bekannt. Das
Vorkommen bei Kofels ist nicht nur einmalig in bezug auf seine räumliche Lage, und
zwar inmitten des Alpenhauptkammes, sondern auch in der Zeit. Der Bimsstein ist ein
schaumiges Gesteinsglas, das infolge seines hohen Porenyolumens auf dem Wasser
schwimmt. Die Färbung des Bimssteines von Kofels reicht von hellgrau bis schwarzgrau,
wobei die verschieden gefärbten Partien vielfach scharf gegeneinander abgegrenzt sind
und eine auffallende Fließstruktur zeigen. Die zahlreichen Hohlräume, deren Größe von
einigen Zentimetern bis in den mikroskopischen Bereich variiert, sind meist in einer Rich¬
tung langgestreckt.

Die ersten Beschreibungen des Bimssteines von Kofels stammen aus dem Jahre 1863
von A. Pichler. Zu den Wiederentdeckern des Vorkommens zählt u. a. O. Ampferer (1908,
1939).

Der letzte bedeutende Fund wurde 1958 beim Bau eines Forstweges gemacht. Zwischen
Schutthalden wurde Gesteinsschmelze von ungefähr 1 m Länge und 20 cm Durchmesser
freigelegt. Sie läßt eine deutliche Fließform erkennen. Diese Entdeckung stellt einen
weiteren Pfeiler zur Klärung des Problems „Ereignis Kofels" dar.

Bimsstein von Kofels