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Das Timmelsjoch (Ötztaler Alpen, Tirol) als ... (1970)
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^^f-fl^ ^fO Zeitschr. der Arbeitsgemeinschaft Österr. Entomologen, 22. Jhg. 4, 1970

Das Timmelsjoch (ötztaler Alpen, Tirol) als Möglichkeit
zur überquerung der Alpen für Wanderfalter

von

Wolfgang SCHEDL (Innsbruck)

(Alpine Forschungsstelle Obergurgl und Institut für Zoologie der Universität Innsbruck)

Die Alpen werden jährlich im Frühjahr von einer Anzahl echter Wanderfalter-Arten, die aus
dem Mittelmeergebiet stammen, in S-N-Richtung überflogen. Ein ± regelmäßiger Rückflug in
N-S-Richtung kann im Spätsommer beobachtet werden. Dabei überfliegen einzelne Wander¬
falter auch die höchsten Erhebungen der ostalpinen Zentralalpen unter Zurücklassung zahl¬
reicher kälteerstarrter Opfer auf Gletschern und Firnfeldern. Manchmal scheinen sie aber auch
gehäuft Talfurchen und leichtere hochalpine Übergänge zu benutzen, wie dies im Spätsommer
1970 in den Ötztaler Alpen zufällig beobachtet werden konnte.

Herr cand.phil. K.Pfaller, Dissertant am Institut für Zoologie der Universität Innsbruck, hatte
bei seinen nächtlichen Kontrollen von Kleinsäugerfallen in den nebelreichen Nächten des l.und
2. September 1970 am Timmelsjoch in 2500 m Seehöhe ein gehäuftes Vorkommen von Sphin-
giden im Bereich der Paßhöhe feststellen können. Am 1. September bemühte er sieh, eine
Zählung der gerade leicht auffindbaren Individuen durchzuführen; einige Exemplare davon
brachte mir Herr Pfaller mit nach Innsbruck. Insgesamt konnten in dieser Nacht 70 Exemplare
des Windenschwärmers (Herse convolvuli L.) und 2 Exemplare des Totenkopfschwärmers
(Acherontia atropos L.) gezählt werden. Über die Wanderrichtung und über die Begleitfauna

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