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Ein Vierteljahrhundert Ötztaler Gletschermes... (1936)
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Sonderabdruck aus „Zeitschrift für Gletscherkunde
Band XXIV — 1936

Ein Vierteljahrhundert Otztaler Gletschermessungen

Von Robert R. v. Srbik (Innsbruck)
Mit 2 Übersichten (Übersicht I Beilage 4)

Die Grundlage für die nachstehende Zusammenfassung bilden die jähr¬
lichen Berichte über die Gletschermessungen bei Gurgl und Vent sowie zwei
für größere Zeiträume gültige Übersichten. R. v. Klebelsberg verfaßte eine
solche für 19091919 (Z. f. Glkde, XI, 1920), ich setzte sie bis 1930 fort
(ebd. XIX, 1931). Nun ergänze ich sie bis 1935. Erst jahrzehntelange Samm¬
lung von Zahlen ermöglicht es, ein Bild des Verhaltens dieser Gletscher zu
entwerfen, das, ohne sich in Einzelheiten zu verlieren, anschaulich ihren
Werdegang während eines Vierteljahrhunderts darstellt.

Die räumliche Gliederung in die Gruppen Gurgl, Ramol, Sammoar und
Wildspitze dient vor allem der Übersichtlichkeit; ein jahrweise gleichartiges
Verhalten innerhalb der Gruppen war nicht zu erwarten und zeigte sich auch
nicht. Lage, Höhe und Besonnung allein reichen aber zur Erklärung der
Unterschiede nicht aus; bestimmend treten hierzu die örtlichen Eigenheiten.
Sie verleihen jedem Gletscher sein besonderes individuelles Gepräge.

Von solchen Eigenheiten, die aus den Zahlen und deren graphischer Dar¬
stellung ersichtlich sind, hebe ich einige besonders hervor. Während sich
in der Gruppe Gurgl eine gewisse Gleichmäßigkeit zeigt, fällt in der Gruppe
Ramol das Schwanken des Diemferners auf. Es erklärt sich wie in der Gruppe
Sammoar beim Marzellferner durch das ruckweise Abschmelzen der in Fels-