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Ein Gerät zur Bestimmung des freien Wasserge... (1964)
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^^^Sdnderabdriiick aus Band XX, 1965, Heft 1-4, der

ACTA PHYSICA AUSTRIACA

Unter Mitwirkung der österreichischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben von
Fritz Regler, Wien, und Hans Thirring, Wien

Schriftleitung: Paul Urban, Graz
Springer-Verlag in Wien Alle Rechte vorbehalten

Ein Gerät zur Bestimmung des freien Wassergehaltes in der
Schneedecke durch dielektrische Messung*

Von

W. Ambach, W. Bitterlich und F. Howorka

Physikalisches Institut der Universität Innsbruck

Mit 4 Abbildungen
[Eingegangen am 30. Oktober 1964)

Einleitung

Feuchter Schnee ist ein Dreikomponentengemisch aus Eis, Luft und
Wasser. Es ist bekannt, daß die flüssige Komponente, nämlich der Ge¬
halt an freiem Schmelzwasser, die mechanische und thermische Eigen¬
schaft der Schneedecke wesentlich beeinflußt. Eine Vermehrung des
Gehaltes an freiem Schmelzwasser kann eine auslösende Ursache für
den Abgang von Naßschneelawinen sein. Der thermische Zustand der
Schneedecke wird bei einer Veränderung des freien Wassergehaltes be¬
einflußt, weil beim Frieren der Schneeprobe ein veränderter Betrag an
latenter Wärme frei wird (W. Ambach und H. Hoinkes, 1963). Damit
ist der Anwendungsbereich des entwickelten Gerätes gegeben: Lawinen¬
forschung und Wärmehaushaltsstudien der Schneedecke. In beiden
Fällen wird ein handliches und doch genaues Gerät zur Messung des
freien Wassergehaltes in der Schneedecke gewünscht. Ein Meßprinzip,
das sich hierbei anbietet, ist eine Messung der Dielektrizitätskonstanten
(DK). Trockener Schnee hat eine sehr kleine DK zwischen 1.5 und 2.5,
bei Wasser beträgt sie 80. Geringfügige Beimengungen von freiem
Schmelzwasser in der Schneeprobe verändern deshalb die DK der
Mischung wesentlich.

Bei der Entwicklung eines Gerätes begegnet man drei Schwierig¬
keiten :

Die DK und der Verlustwiderstand des trockenen Schnees zeigen
im Frequenzbereich zwischen 10 und 100 kHz einen ausgeprägten Fre¬
quenzgang (W. Ambach, 1958). Diese Schwierigkeit wird umgangen,
indem eine konstante Meßfrequenz außerhalb des Absorptionsbereiches
gewählt wird.

* Vortrag, gehalten auf der Herbsttagung der Österreichischen Physikalischen
Gesellschaft in Graz, 1964.