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Die ersten terricolen Turbellarien aus dem E... (1959)
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Sonderdruckaus: DE NATURATIPOÜENSI

(Prenn-Festschrift - Schriftl. H. Janetschek)
Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 1

Die ersten terricolen Turbellarien aus dem Ewigschneegebiet

Von Hannes An der Lan, Innsbruck
Mit 5 Figuren im Text und 2 Abbildungen (Tafel VIII)

Unser Wissen über die terricolen Kleinturbellarien steckt immer noch in dem
„Anfangsstadium der Erforschung", auf das Reisinger (1954) in seiner syste¬
matischen Bearbeitung über die edaphischen Kleinturbellarien eindringlich ver¬
wiesen hat. Diese und seine Veröffentlichung über die höchst interessanten Funde
in der Steiermark (Reisinger 1924) bilden nach wie vor die Grundlage für alle
weiteren faunistisch-ökologischen Arbeiten auf diesem Gebiet. Ich darf meine
eigenen Untersuchungen in Admont (An der Lan 1954,1955) sowie die aus jüngster
Zeit in der näheren und weiteren Umgebung von Wien (noch unveröffentlicht)
erwähnen, doch stehen alle diese Ergebnisse weit hinter jenen der Mittelsteiermark
zurück.

Über die Höhenverbreitung terricoler Turbellarien sind wir nur äußerst spärlich
unterrichtet. Einige Angaben darüber liegen von Reisinger sowie von mir vor
und sind in der Nordostalpenmonographie von Franz (1954) zusammengestellt.
Danach wurden die höchsten Funde bei 1700 bis 1800 m am Nordhang der Gerlitzen
in Kärnten gemacht, wo Reisinger (i. 1.) Acrochordonoposthia conica Reis, fest¬
stellen konnte.

Angeregt durch die von Janetschek (1955, 1956) erarbeiteten schönen Er¬
gebnisse hinsichtlich des Problems der inneralpinen Eiszeitüberdauerung durch
Tiere, einen ganz wesentlichen Beitrag zur Geschichte der Nivalfauna, habe ich
im Sommer 1955 begonnen, im Hochgebirge nach terricolen Turbellarien zu forschen.

Zunächst untersuchte ich Erdmaterial aus Pflanzenpolstern, das mir Dr. Klima
aus der Gipfelregion des Roßkogels (2646 m) westlich von Innsbruck mitbrachte.
Auf Anhieb schon konnte ich neben zahlreichen Oligochaeten und Nematoden
zu meiner größten Überraschung auch einzelne teiricole Turbellarien feststellen.
Das war am 26. Juni 1955. Gelegentlich eines alpin-biologischen Kurses des Zoo¬
logischen und Botanischen Institutes der Universität Innsbruck in Obergurgl
nahm ich am 23. Juli 1955 Erdmaterial aus Pflanzenpolstern von Saxifraga oppositi-
folia mit, das aus einer Höhe von 3200 m, vom Grat nördlich des Ramoljoches,
stammte. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, daß das „Bundessportheim
und alpine Forschungsstelle der Universität Innsbruck" in Obergurgl eine in jeder
Hinsicht bestens eingerichtete Arbeitsbasis bietet (vergleiche Janetschek 1958).
Auch in dem zweiten Fall konnte ich bei der Untersuchung der ersten Proben
neben zahlreichen Oligochaeten, vor allem aber Nematoden, terricole Turbellarien

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