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[1999-04] Dorfzeitung Inzing Nr.54 (1999)
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An der Donau

(geo). Der Inzinger Theaterverein hatte sich für die heurige Pro¬
duktion wieder ein Stück des bayerischen Bürgerschrecks Herbert
Achternbusch ausgewählt. Ein guter Griff für das Inzinger Publi¬
kum, liegt ihm doch dieser schräge, manchmal etwas britische
(schwarze) Humor in besonderer Weise. Unverständlich ist des¬
halb, dass das Stück in Inzing nur ein einziges Mal (Premiere) ge¬
spielt wurde und in Innsbruck viermal. Ein Liebesentzug? Hof¬
fentlich nicht!

Das schlimmste, das einem Bayern nach dem Weltuntergang,
falls er überlebt, passieren kann, ist, dass ihm das Bier ausgeht. Er
taumelt sozusagen zwischen Arbeit und Biergenuss hin und her.
Und wenn nun Hopfen und Malz verloren zu sein scheinen? Hier
helfen nur gewisse Götter. Doch diese sind sich selbst in ihren
Monologen uneins, was denn noch einen Sinn hat und was nicht.
Weder Liebe, Chinesen oder Neger können den Bayer retten, der
orientierungslos in einem Meer von Dumpfheit und Rassismus her¬
umschwimmt. Herbert Achternbusch hätte an den Inzingera seine
helle Freude, die seine Nach-Apokalypse wahrlich in seinem Sinne
auf die Bühne gestellt haben dürften. Die schauspielerischen Lei¬
stungen waren wieder hervorragend, gesteigert wird das Vergnü¬

gen für das Inzinger Publikum zusätzlich durch das persönliche
Kennen der Mitwirkenden. Fred Stecher hat sich wieder einmal in
der Bühnengestaltung selbst übertroffen, die Kostüme und Masken
von Ursula Keplinger waren wesentlich für die Glaubwürdigkeit
des Stückes, die Idee, auch Blechblasinstrumente aus umgebauten
Bierfasschen selbst zu bauen und darauf zu spielen, ist schlichtweg
genial. Margit Drexel hat gut lachen: sie hat einen weiteren Beweis
ihres Könnens als Meisterin der Regie abgelegt. Das begeisterte
Inzinger Theaterpublikum hat das Stück genossen.

Mitwirkende: Gerhard Pisch, Günter Markt, Michael Haupt,
Alexandra Koblowski, Kurt Drexel, Sonja Sarrer, Martin Dejakum,
Barbara Zipper, Corinna Hofer, Holger Budin, Tanja Scharnier, Peter
Larcher, Petra Grießer, Maria Gamundi-Sanchez.

Musik: Gerhard Jäger, Josef Walch, Petra Grießer, Markus
Grießer, Kurt Drexel, Martin Dejakum, Michael Haupt, Gerhard
Pisch und Tanja Schärmer.

Anmerkung: Der von Margit Drexel angekündigte Skandal hat
doch nicht stattgefunden. Angedeutete sexuelle Handlungen auf der
Bühne lösen auch in Inzing keinen empörten Aufschrei mehr aus.

Inzinger Gesangsquintett "5 nach 4'

Die Sangesfreudigkeit der
Inzingerlnnen geht durch alle Gene¬
rationen. Deshalb gibt es auch in un¬
serem Dorf mehrere Möglichkeiten,
dies gemeinsam mit anderen auszu¬
üben. Vom Männergesangsverein, Kir¬
chenchor, Stubengesang, Chor¬
gemeinschaft Inigazingo bis zum frei¬
en Gesang für Interessierte spannt sich
der Bogen.

Nachdem sie bereits Erfahrungen
in verschiedenen Chören gemacht hat¬
ten, beschlossen mehrere junge
Inzingerlnnen im Jahr 1997 ein
Gesangsquartett mit dem Namen "mir
vier" zu gründen. Dies waren Martin
Spiegl / Tenor, Olivia Maldet / Sopran,
Andreas Müller / Bass, Daniela
Haslwanter/Alt und Sigrid Juen / Alt.
Richtig gezählt, das sind 5 Personen.

Damals wechselten sich Sigrid und
Daniela im Quartett noch ab. Im Som¬
mer 1998 entschloss man sich dann,
vom Quartett auf ein Quintett umzustel¬
len und sich einen neuen Namen zu
geben. Was lag da näher als "5 nach 4".
Gesungen wird alles, was Spaß macht.
Heimisches Liedgut wird ebenso ver¬
wendet wie Lieder der Renaissance
oder afrikanische Spirituals. Die For¬
mation hat schon mehrmals im Rahmen
von Chorkonzerten beim Publikum be¬
geisterte Aufnahme gefunden. "5 nach
4" dürfte aber so manchen auch durch
die Teilnahme bei kirchlichen
Messgestaltungen oder bei Familien¬
feierlichkeiten ein Begriff sein.
Kontakttelefon:
Daniela: 87059

Martin: 87440

REINHARD DEUTSCHMANN

Tapezierer, Bodenverlegung

Salzstraße 7

A-6401 Inzing

Tel. 05238/87192

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