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Die Bauernarbeit im Oetztal einst und jetzt (1995)
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3n Heineren, redjt [teilen $ie<fern mirò meiffrens umgefrölt, bas ìjei&t
mit bem breijatfigen ^rölftie (Eròe aufgefyacft uno geroenbet. 3)ies ift
roorjl eine fyarte Arbeit, aber òie SBergberoorjner jìnb Ijierin ferjr geübt
unb es gef)t [cfjneller als man glaubt. $ln mandjen Orten benutzt man
ftott bes ^röles bie ©ergraue. Sllte Öeute fagen, früher ijätte man bie
[teilen 2lecfer pm ©rojjteil mit ber SBergfyaue umgerjaut.

9tatÜTlid) roirb auä) Diel .mit gerben gepflügt unb ^[erbebeft&er
rjaben in ber 93augeit meift Arbeit genug.

3[t ein Steubrutf) umgepflügt, fo werben perft bie-lofe oneinanber
liegenben ^urcfjen feft an ben 33oòen ntebergetreten, [obann löirb bie
offene 2Ritterfurc[)e eingefüllt, mit ben S^afenftucÉen ber beiberfeitigen
erften %utü)t, barauf roirb etroas (Erbe t>on beiben ©eiten ^ergefra^t, ba-
mit ber tiefer mögltdEjft eben ift. 5)ann beginnt bas ^Ib^auen. (£5 roirb
ber ganje $I<fer mit ber ^aue bearbeitet, um erroas lorfere (Erbe p madjen
gur Unterbringung bes '©amens. 5>arauf töirb nod) mit bem 9flet|en etioas
barübergefa^ren unb je^t ?ann man [äen.

3Bo Sein gefät roirb, mu| ber 5ldEer fefyr [d)ön eben hergerichtet [ein,
etroas roeniger ^eifel i[t es bei betreibe. 2)as glei(f)§tge 3lus[äen b-es
©etreibes i[t fein« ^un[t, ba \a auti) bie (Bgge, mit ber es untergebracht
toirb, etroas §erteilenb mir!t. 'Sluf 'ben ^Bergen roirb bas (betreibe meiftens
gefetjt, in 5lb[tänben mit einem ipol§ ßöd^er gemacht unb einige Körner
hinein getan.

5)as ßetn[äen bagegen ift üiel fdjroieriger unb roerben i)iegu geroö^n--
lid) ältere Scanner be[teüt, bie hierin größere Uebung Jjaben. 5)er £ein--
[amen mu| [obann mit foer ^>aue eingepeeft roerben, roas natürlid^ oiel
Iang[amer gefjt als bas (Eineggen beim (betreibe. S^Ie^t roirb no(^ mit
bem „SBalgier" einer rjöljernen ^Balge 'barübergefafyren unb bie (Erbe an=
gebrückt, [obann mit bem Siechen brei ^reuje in bie (Erbe gegeidjnet unb
bie Arbeit i[t getan.

3)er ffiafys töädt)ft [orool)l auf "ifteubrüdjjen roie auf ^letfern unb roirb
nid)t gebüngt, rooljl aber beroäffert. ®er feinfte ^Ia(i)s gebief) in ber
er[ten Sal[tufe 'Det^öautens. 2)er '9^ame ^aar ift feit alten Reiten unb
aud) rjeute noc^ bie ^egeic^nung für bie[e ^flanje. ©0 ber SRame '^ladjs
^er!ommt, roei| id) nic^t.

©er Jpaar bilbet ein roidjttges Kapitel in ber ©efà^idjte ber Dentaler
2anbroirt[%aft unb roar òìt größte (EinnarjmsqueHe ber dauern in allen
Orten, roo er roegen ber ipofyenlage nod) gebiel). ^lllerbings gibt er unter
ben [amtlichen 93obenpro>òuri:en bie mei[te Arbeit.

3öenn ein 5lnroalt oon Umlaufen 1819 in einer (Eingabe an ibie 23e--
^ [(^rieb: „5)ie ^auptlo[ung i[t ^Iad^s unb öeinroanb, aud) etroas
roeniges mit SSieljgügl", [0 gelten biefe ^Borte nid^t nur für Umlaufen
unb für [eine Beit, [onbern fürs Oe^tal überhaupt für mehrere 3a^ =
I) unb er te.

2Bann ber $Iad)sbau basier feinen Einfang genommen, ift mir nid)t
begannt.

3iemlici) ftc^eren SRad^ric^ten gufolge bürfen roir annehmen, ba§ [djon
im Mittelalter im Oe^tal ^lad^s gebaut rourbe. Saut Urbar bes ©rafen
Sfteinrjarb II. wn Sirol oom Sarjre 1288 lieferten mehrere §öfe im Oe^tal