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Algemeine Geschichte der Erdbeben (1756)
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Vorrede. 4Z

aus unfern Hausern ; Nachts darauf entstand «och
eine, die zwar one Schaden, jedoch nicht sonder
Schreken abgieng; endlich äusserte sich den »8.
früh, da es ganz Wind stille war, und man nicht
daran gedachte, eine Erdbebung mit solchem Krachen
und Getöse , als wenn hundert Stüke getoset
würden, worüber alle Einwoner, gros und klein/
etliche noch in Hemdern , alle fast dem Tode gleich
aus ihren Hausern flohen , und sich auf die Gassen,
Markte und in ihre Garten flüchteten. Dabei
diesem so heftigen Stoß über zoo. Schornsteine
umgeschmissen wurden, so glaubte man, die meisten
Hauser waren schon zu Steinhaufen geworden, je¬
doch die Barmherzigkeit GOttes hat dieses noch ver¬
hütet; dennoch aber sind viele Gebäude geborsten/
und von den Gewolbern der Kirchen und Klöster
viel Kalkabgefallen, ja es würde onfelbardie gan¬
ze Stadt darauf gegangen seyn, wann die Erschüt¬
terung noch eine Minute angehalten hätte. In den
herumliegenden Orten sind hier und da Gebäude,
wie auch eine Kirche grossen teils eingestärzet. Von
Menschen ist hier niemand umgekommen, ausser ei¬
ne Frau , welche in der Flucht von dem obersten
Stein des Gipfels ihres Hauses getroffen und jälw
merllch zerschmettert worden. Etliche find - auch
ziemlich stark gequetscht. Gegenwärtig, da ein jeder
fürchtet, sein Haus mochte ihm zum Grabe werden,
find fast alle Häuser leer, und wie hallen uns vor
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